20.12.2016 - Fußball
Vereinsdialog bei TuS Germania 1930 Hackenbroich e.V. – Verein treibt Integrationsprojekt voran
Hans Sturm, 1. Vorsitzender bei TuS Germania 1930 Hackenbroich, André Heryschek, verantwortlich für Integration und Sponsoring, und vier weitere Vertreter des TuS begrüßten zum vierten Vereinsdialog im Kreis Grevenbroich-Neuss die Verbandsdelegation um Jürgen Kreyer (FVN-Vizepräsident) und Dirk Gärtner (Kreisvorsitzender) im Vereinsheim an der Hackhauser Straße.
Nach vorangegangen Gesprächen zwischen Dirk Gärtner und André Heryschek zum Thema Integration von Flüchtlingen, wurde gemeinsam mit der FVN-Geschäftsstelle ein Vereinsdialog vereinbart, um dieses Thema einmal in aller Ruhe und ausführlich zu erörtern. Aus diesem Grund nahm auch Philipp Theobald, Referent des FVN für Integration, das erste Mal selbst an einem Vereinsdialog teil.
Nach dem obligatorischen Rundgang über die Platzanlage zogen sich die Teilnehmer zurück ins Vereinsheim. Hans Sturm berichtet zunächst über die Entwicklungen im Verein. Sturm selbst ist seit nunmehr fast 50 Jahren Vorsitzender von Germania Hackenbroich: „Zu Beginn gab es nur die Fußballabteilung. Mit der Zeit stieg auch die Nachfrage nach weiteren Sportangeboten – so wurden wir zum Mehrspartenverein. Mittlerweile haben wir sechs Abteilungen und 1.300 Mitglieder. Nach Bayer Dormagen sind wir der zweitgrößte Verein in Dormagen.“.
Einen besonderen Schwerpunkt setzt die Fußballabteilung im sozialen Bereich und engagiert sich sehr stark bei der Integration von Flüchtlingen. Hierzu präsentierten die Vereinsvertreter den Gästen ihr Integrationsprojekt im Rahmen einer Powerpoint-Präsentation. Im Fokus des Projekts stehen dabei der Ausbau des täglichen Engagements im Bereich der Nachwuchsförderung sowie in sozialen Angelegenheiten, die verstärkte Arbeit mit Flüchtlingen, aber auch mit denjenigen, die bereits länger in Dormagen leben, jedoch nach wie vor nicht richtig integriert sind. Niederschwellige Angebote zur sportlichen und gesellschaftlichen Teilhabe, v.a. Spiel- und Trainingsbetrieb, sollen die Einbindung in den Verein erleichtern. „Dies klappt bereits sehr gut. Wir veranstalten „Schnupper-Training“ und teilen die jeweiligen Spieler dann nach und nach den passenden Mannschaften zu.“, so André Heryschek. Auf der Homepage von Germania Hackenbroich gibt es weiter Details zum Integrationsprojekt.
Neben dem Integrationsprojekt kamen an diesem Abend aber auch die Themen „Spielbetrieb“, „Ehrenamt“ und „Qualifizierung“ auf die Agenda. Gerade im Bereich Ehrenamt ist man engagiert und versucht junge Trainer für die eigenen Jugendmannschaften zu gewinnen. Dies klappt bereits ganz gut: „Uns ist es gelungen Spieler unserer 1. Mannschaft zu gewinnen. Sie betreuen jetzt beispielsweise unsere neue E-Jugend, die erst durch die Aufnahme von jungen Flüchtlingskindern aufgebaut werden konnte. Das sind erste Erfolge, aber wir möchten natürlich gerne noch weitere Betreuer und Unterstützer für die Vereinsarbeit gewinnen.“, so Jugendleiter und A-Jugend-Trainer Stefan Geier.
Für Hans Sturm war es ein gelungener Abend: „Ich möchte mich bei allen ganz herzlich für das Kommen und den intensiven Austausch bedanken. Als André Heryschek mit dem Wunsch zu mir kam, einen Vereinsdialog mit dem Verband durchzuführen, konnte ich mir nicht besonders viel darunter vorstellen. Umso überraschter war ich über den Verlauf des Abends. Es waren intensive Gespräche mit guten Hinweisen, die sicherlich auf fruchtbaren Boden fallen. Ich finde, dass der FVN und seine Kreise mit dem Format des Vereinsdialoges auf dem richtigen Weg sind. Der persönliche Austausch sollte weiter gefördert und verfolgt werden – dabei wünsche ich Ihnen viel Erfolg. Schön, dass Sie in Hackenbroich zu Gast waren.“.
FVN-Vizepräsident Jürgen Kreyer resümierte: „Wir konnten heute erleben, dass Integration hier im Verein nicht erst seit der Flüchtlingswelle gelebt und gefördert wird, sondern schon seit Jahrzenten praktiziert wird – dies gilt natürlich auch für viele weitere Vereine, die die Kraft des Fußballs nutzen. Für uns ist es immer interessant zu sehen, was die Vereine leisten. Wir möchten diese Erfahrungen sammeln und bündeln, um damit allen weiterhelfen zu können. Bei der Umsetzung ihrer sozialen Projekte wünschen wir weiterhin gutes Gelingen und viel Freude. Ich bin mir sicher, dass Sie auch noch weitere junge und engagierte Leute hinzugewinnen werden.“.
Auch Dirk Gärtner war sehr zufrieden mit dem vierten Vereinsdialog im Kreis: „Aus meiner Sicht sind die Vereinsdialoge sehr wichtig. Nach dem Gespräch mit André Heryschek war schnell klar, dass wir die gesamte Thematik in einem Vereinsdialog gemeinsam mit den verantwortlichen Personen aus dem Verein, dem Kreis und dem Verband besprechen sollten, um das Projekt bestmöglich zu unterstützen. Wir verstehen uns als Dienstleister für unsere Vereine und möchten so gut es geht helfen. Es ist schön zu sehen, wie engagiert der Verein in der Thematik unterwegs ist.“.
Der Vereinsdialog bei TuS Germania 1930 Hackenbroich e.V. ist einer von 36 Vereinsdialogen die bis Ende 2016 im Fußballverband Niederrhein durchgeführt werden. Der Vereinsdialog ist ein essentieller Teil des DFB-Masterplans, der im Rahmen des Amateurfußball-Kongresses in Kassel 2012 durch die Basis des deutschen Fußballs entwickelt und beim DFB-Bundestag im Oktober 2013 final verabschiedet wurde. Kernziel des DFB-Masterplans ist die Zukunftssicherung des Amateurfußballs und besteht aus den drei Säulen „Kommunikation“, „Flexibilisierung des Spielbetriebs“ und „Vereinsservice“. Neben der Amateurfußball-Kampagne mit dem Slogan „Unsere Amateure. Echte Profis“ bildet der Vereinsdialog das Herzstück im Bereich der „Kommunikation“, um die Vereine, Kreise und den Landesverband bestmöglich für die Zukunft zu wappnen.